Öl im Kardan...



Eintrag Sternentagebuch Oktober 2005, 29.000 km:

  • das übliche Symptom: Ölnebel am hinteren Faltenbalg zum Achsantrieb hin. Das ist die tiefste Stelle, wohin das aus dem Getriebe austretende Öl gelangen kann.
  • Gesamtmenge ca. 1-2 Esslöffel, verteilt in den Falten der beiden Faltenbälge
  • Hier der "Öltümpel" im vorderen Faltenbalg.
  • sonst keine Symptome, also keine Vibrationen, Rad dreht sich leicht und ohne Widerstände
  • die Demontage wurde schon oft beschrieben (auch in "meinen" Q-Tips enthalten). 
  • Hier daher nur ein Bild mit den Teilen und das ganze in Stichworten:
  1. Hinterrad abbauen, Bremszug lösen, Mutter des Federbeins am Hinterachsgetriebe lösen 
  2. Schraube der Drehmomentstütze hinten lösen, noch stecken lassen 
  3. Faltenbalg am Getriebeausgang vorne öffnen, 4 Kardanschrauben entfernen
  4. Die beiden Schwingenlagerbolzen vorne fast ganz aus den Lagern drehen (27 Nuss für Kontermutter nötig).
  5. Federbein hinten / unten aushängen und hochbinden, dabei Achsantrieb abstützen 
  6. Schraube der Drehmomentstütze hinten rausziehen 
  7. die 2 Schwingenlagerbolzen ganz entfernen

Wo liegt die Ursache?

  • Hier eine Nahaufnahme (Bilder anklicken für vergrößern) der Entlüftungs-Kerbe oben am Simmerring. Diese sollte - so wird immer geschrieben - verschlossen sein. Ich frage mich nun: womit? Mit Silikon zugeschmiert? Hier jedenfalls sieht man nichts, es lagen auch keine Krümel von Dichtmasse im Faltenbalg oder Kardantunnel. Wie sieht das normalerweise aus?
  • Um zu prüfen, ob diese Kerbe zum Getriebe hin durchlässig ist, habe ich einen Schlauch hier aufgesetzt und daran gesaugt  (Unterdruck- Bremsenentlüfter, Mund geht auch). 
    • Dazu muß natürlich ggf. Luft im Getriebe nachströmen können. Das jedoch sollte über die Entlüftungsschraube am Massekabel möglich sein. Und siehe da: hier zieht es Luft!
    • Möglicherweise aber pfeift aber auch Luft nicht durch die Kerbe, sondern entlang der Fase zwecks Einsetzen des Simmerrings. 100% dicht habe ich das nicht bekommen.
  • Was mich weiter irritiert hat, ist daß die Oberfläche des Simmerrings unterhalb dieses Dreiecks fast vollkommen trocken war. Es sah nicht so aus, als wäre hier jemals Öl hinuntergelaufen. Oder "trocknet" die Wärme und der "Wirbelwind" des Kardanflansches das Öl so ab?
  • Unten war die Stirnseite des Simmerrings auch nicht mehr ölfeucht als oben. Im Gehäuse sieht man die "Ölpfütze" hingegen deutlich.
  • Ich habe nun optimistisch wie ich bin, die Kerbe mit Silikon zugeschmiert und den Simmerring nicht gewechselt. Wir werden sehen! Ich werde berichten.

Eintrag Sternentagebuch November 2005, 29.500 km:


Drehmomentstütze "schwergängig"

  • Weiterhin ist auffällig, daß die Drehmomentstütze nicht runterklappt, sondern um eine bestimmte Lage "federt". 
  • Es drängte sich der Verdacht auf, daß hier eine Lagerung schwergängig ist und daß die Bewegung beim Federn im hier verbauten Silentbloc (Gummi-Dämpfer) stattfindet.
    • Das würde natürlich auch die Federeigenschaften (Ansprechen) verschlechtern - oder soll das etwa so sein? Eine zusätzliche Federungsprogression?
  • Auf diesem Bild sieht man sie noch nicht nach unten geklappt, sondern so wie sie war. Nach Lösen der Mutter klappt sie ca. 90° nach unten.

 

  • Eine Explosionsdarstellung zeigt die Teile genauer.
  • Es ist die vordere Nr. 15, die sich offensichtlich nicht auf dem Lagerbolzen Nr. 19 dreht.
  • Erst nachdem ich die Mutter, die zum Vorschalldämpfer hin zeigt, etwas gelöst habe, kann jetzt die Drehmomentstütze nach unten klappen. 
  • Gleiches gilt übrigens für die hintere Lagerung im Winkletrieb-Gehäuse: auch diese ist "federnd" im Gummi-Element.

Weiterhin unbedingt bei der Gelegenheit prüfen:

 

---inhaltsverzeichnis ok 16.11.2014---